Wenn es möglich gewesen wäre, hätte sich WSV-Trainer Sebastian Tyrala das Spiel seines neuen Klubs gegen seine alte Liebe Türkspor Dortmund (7. Dezember, 14 Uhr) gerne gespart.
Vor dem Spiel gab es regen Kontakt mit seinen Ex-Spielern. "Ich habe vorher mit vielen Spielern nochmal gesprochen. Ich weiß auch, dass einige den Verein verlassen werden und es für viele das letzte Spiel ist. Man hat ein bisschen in Erinnerungen geschwelgt, es ist schön, dass man sich noch so gut versteht", sagt Tyrala über gute das Verhältnis zu seinen ehemaligen Schützlingen.
Trotz seiner intensiven Zeit bei Türkspor bezeichnet er den kommenden Gegner als "Wundertüte": "Die Aufstellung wurde immer so ein bisschen durchrotiert. Ein klares Muster war nicht zu erkennen. Aber auf der anderen Seite ist das vielleicht auch gar nicht nötig. Ich weiß, welche individuellen Qualitäten die Jungs haben." Tyrala ist noch immer überzeugt: Türkspor hat Regionalliga-Qualität.
Tyrala: "Aber ich kann auch die Tabelle lesen, deswegen weiß ich, was jeder erwartet: Dass wir die mit 5:0 aus dem Stadion schießen. Aber ich weiß auch, dass das nicht passieren wird." Es täte dem WSV aber sehr gut, mit einem Lauf von drei aufeinanderfolgenden Siegen in die Winterpause zu gehen. Deshalb sagt auch Tyrala: "Ich war beim letzten Sieg von Türkspor dabei, aber ich wäre nicht so gerne dabei, wenn die Mannschaft den zweiten Sieg feiert."
Sportchef Gaetano Manno hofft für das letzte Spiel vor der Winterpause auf ein volles Stadion am Zoo, anders als zuletzt beim 2:0-Heimsieg gegen Gütersloh, als nur 1500 den Weg in die große Arena fanden. "Gegen Gütersloh waren es schon wenig Zuschauer", gesteht er und richtet sich an die Fans: "Ich erwarte, dass die Leute sich eine Karte kaufen und die Mannschaft unterstützen, weil dieser Dreier sehr wichtig ist. Da kann ich nur appellieren als Wuppertaler, kommt ins Stadion, unterstützt die Mannschaft. Das ist mein Wunsch."
Mögliche Transfers im Winter schließt er aus finanziellen Gründen aus, auch wenn sich Tyrala über aufgrund der Verletzung von Pedro Cejas einen Ersatz-Stürmer wünscht. "Wir haben das Budget nicht. Wir müssen hier im Umfeld generell mal ein bisschen umdenken. Wir haben nicht das Geld, um im Winter zwei Neue zu holen. Wir können nur was machen, wenn uns jemand verlässt", rechtfertigt sich Manno.
Der Sportchef betont: Es gelte, das letzte Spiel vor der Winterpause erfolgreich zu bestreiten, um sich dann zusammenzusetzen und über den Kader zu sprechen. Ein harter letzter Schritt also vor der Winterpause, in der in Wuppertal Kader-Entscheidungen fallen werden. Tyrala blickt wehmütig auf die letzte Hürde, Türkspor Dortmund, vor der Pause: "Ich freue mich auf die Jungs und auf einige aus dem Verein, aber natürlich hätte ich mir als Trainer das Spiel gerne gespart, weil ich meinem Ex-Klub nicht weh tun möchte."